
Nicht jeder, der geboren wurde ist auch lebendig. Nicht jeder weiß um Himmel und Erde, um Weite und Tiefe. Viele kennen nur Alltag und Sorge und kleine Karos. Nicht jeder ist sich bewusst, aus Erde geschaffen und zugleich eine Himmelsmacht zu sein. Nicht jeder ist Erden- und Himmelsbürger. Nicht jeder weiß um seine tiefsten Wurzeln und seine höchste Entfaltung. Nicht jeder vermag es, an mehr als sich selbst zu denken und an mehr als seinem eigenen Wohlergehen interessiert zu sein. Nicht jeder hat einen Sinn dafür, dem Licht und der Freiheit entgegenzuwachsen und nicht jeder will seinen Lebens-Mangel beheben.
„Wir gehen alle denselben Weg…
Wohl aber fast jeder sehnt sich nach einem menschenwürdigen, erfüllten und sinnvollen Leben. Und so leben viele Menschen mit einer Sehnsucht im Herzen, die sie mit der Suche nach Wahrheit, Liebe, Glück, Freiheit und Frieden oder dem, was sie „Gott“ oder „Erleuchtung“ nennen, zu füllen suchen. Obwohl im Unklaren darüber, um was es sich dabei handeln könnte, ahnen sie, dass es sich um etwas größeres handeln muss als sie selbst. Und weil sie nicht wissen, wonach genau und vor allem wo sie suchen sollen, versuchen sie sich mit einer Realität abzufinden, die sich meist in Erkenntnissen erschöpft, die ausschließlich auf der Rückmeldung ihrer physischen Sinne und auf Glaubenssätzen beruht, die von der eigenen Kultur als wirklich, normal, richtig und sicher definiert werden – dem Ausgangspunkt der eigenen Suche.
…doch ein jeder geht ihn auf seine Weise.“
Überdies wollen die meisten bei ihrer Suche lediglich Schmerzen, Krankheiten und Frustrationen loswerden, ihr dazugehöriges Selbstkonzept jedoch beibehalten. Dadurch werden sie bei ihren Versuchen, die Illusion der Getrenntheit zu überwinden, in die fragmentierte Natur des Egos zurückgeworfen, das niemals das Ganze umfassen oder erkennen kann. Einfacher wäre es jedoch, wenn sie, da sie ja einen freien Willen haben, lediglich entscheiden würden, die Wahrheit durch Selbsterkenntnis zu finden und infolgedessen die Bereitschaft aufbrächten, die Verantwortung für das eigene Menschsein zu übernehmen.
„Der Weg ist das Ziel…“
Eine kreative und positive geistige Haltung zu pflegen ist eine der Voraussetzungen, um auf dem Pfad des Lebens voranzukommen. So entsteht ein dynamisch aufgeladener Geisteszustand, der seine Wirkung von der Erkenntnis ableitet, dass das Leben Sinn und Zweck hat. Eine Haltung, die am besten kosmischer Optimismus genannt werden könnte. Sie besteht darin, die ursprüngliche Energie, die alle Dinge geschaffen hat, zu erkennen und sich mit ihr zu identifizieren. Diese kreative Haltung bringt uns mit der Quelle unseres Seins in Berührung und stattet uns mit evolutionären Gestaltungskräften aus, die Teil des Evolutionsprozesses sind.
„Wer glaubt, wird selig“
Glaube und Hingabe sind weitere unverzichtbare Voraussetzungen für diejenigen, die bewusst den Pfad des Lebens gehen und dabei nach Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung streben. Glaube und Hingabe können das Unmögliche möglich machen. Auf dem spirituellen Pfad löst Glaube Selbstzweifel auf und Hingabe beschleunigt den Weg zum Ziel. Glaube hat keine Substanz, ist aber ein tiefes Gefühl und wenn man den Glauben an die höhere Lenkung der Evolution beibehält, wird man (fast) alle Hindernisse überwinden. Hingabe weckt die non-duale Essenz in unserem Inneren und gibt der schöpferischen und transformierenden Energie eine Richtung, die zur Erkenntnis unserer wahren Natur und der Natur des Geistes führt.
Innere Arbeit
Innere Arbeit fördert die kreative und positive geistige Haltung und lehrt, diese immer beizubehalten, denn sie ist der Prüfstein, an dem wir unsere Handlungen in der Welt messen. Diese Einstellung ist ein Gefühl des Selbstvertrauens, ein Erkennen des Schöpferischen in jedem von uns, eine Überzeugung, dass wir Projektionen höherer Prinzipien sind, die wir erfahren, kennenlernen und die wir stärken können, wenn wir uns von hohen geistigen Idealen inspirieren lassen.
Innere Arbeit lehrt uns nach innen zu horchen und auf die Führung zu vertrauen, die aus dem Herzen und von unseren Träumen kommt. So nähern wir uns dem, das durch uns in die Welt gebracht werden will, finden in der Begegnung mit uns selbst und anderen zur eigenen Wahrheit und dadurch unseren Platz in der Welt.